To everything, turn, turn, turn
There is a season, turn, turn, turn
And a time to every purpose under heaven…
Liebe Leserin, lieber Leser,
haben Sie jetzt auch den Song von den Byrds im Ohr, so wie ich?
Den Text hat die Band der Bibel entlehnt, dem alttestamentlichen Weisheitsbuch Kohelet (Kapitel 3, Verse 1 bis 8):
"Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit…“
Vielleicht etwas weniger rhythmisch-poetisch formuliert als in dem Song, spricht Kohelet von einer Erfahrung, die wir alle machen: Das menschliche Leben kennt unterschiedliche, scheinbar zyklisch wiederkehrende Phasen, gar nicht so anders als die wechselnden Jahreszeiten.
Jetzt, im Herbst, erleben wir in der Natur hautnah das Werden und Vergehen, von dem Kohelet schreibt und die Byrds singen:
Es gibt „eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben,
eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Ausreißen der Pflanzen…,
eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen
eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz…
eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen,
eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.“
Wenn wir genauer hinsehen, merken wir, dass die Verse zunächst eher pessimistisch enden, dann aber eine zunehmend positive Wendung nehmen.
Vielleicht gönnen Sie sich in dieser Herbstzeit, dieser Zeit des Wandels in der Natur, ein paar Momente der Muße und Einkehr und schauen auf Ihr Leben.
- Welche „Jahreszeit“ ist gerade bei Ihnen?
- Was bewegt sie oder will bewältigt werden?
- Ist etwas Neues im Werden oder etwas Altes im Vergehen?
- Gibt es vielleicht etwas, das Sie loslassen oder neu beginnen könnten?
Schauen Sie mitfühlend und wohlwollend auf Ihr Leben, Ihre Gefühle und Gedanken. Vielleicht tut es gut, das eine oder andere mit einer Person Ihres Vertrauens zu besprechen.
Und denken Sie dran: Gott ist da und hat ein offenes Ohr für uns. Mit ihm gemeinsam auf unser Leben zu schauen, ihm zu danken und ihm unsere Bitten – insbesondere auch um Heilung oder Vergebung – zu sagen, das kann ganz neue, heilsame Perspektiven eröffnen für die vor uns liegenden Monate und vielleicht auch für eine neue „Jahreszeit“ im eigenen Leben – Perspektiven der Liebe und des Friedens, womöglich sogar mit einem Mehr an Lachen und Tanz.
Einen guten Herbst mit genug Zeit für Muße und Einkehr wünscht Ihnen
Ihre Angelika Joachim
Gemeindeassistentin